Ausnahmezustand – was nun?

Chaos? Oder doch irgendeine Ordnung?

Seit dem 16. Februar ist mein Leben im Ausnahmezustand. Das hatte damals mit Corona noch nichts zu tun. Am 16. Februar, kurz nach Mitternacht, ist mein Vater gestorben. Er war zwar krank, doch es gab keine Anzeichen dafür, dass er so bald sterben sollte. Sein Tod kam wie eine Windböe, die eine Kerze ausbläst. Mein Papa und ich sind verwandte Seelen. Ich bin sehr traurig und vermisse ihn.

In der Segelschule lief da alles noch normal. Am 16. Februar hatte unser einwöchiger Theoriekurs für den Sportküstenschifferschein angefangen. Die Teilnehmer hatten sich extra dafür Urlaub genommen, waren von anderswoher angereist. Deshalb haben wir den Kurs wie geplant stattfinden lassen. Ralf hat mir einen kleinen Teil des Unterrichts abgenommen. Doch ich habe viele Stunden unterrichtet in der Woche, außerdem jeden Tag meine Mutter besucht und organisiert, was eben alles organsiert werden muss, wenn ein Mensch stirbt.

Nach der Seebestattung kamen nur wenige „normale“ Tage. Dann schwoll die Corona-Krise an wie ein Ton, der schon lange leise im Hintergrund zu hören ist, irgendwann lauter wird und bald alles überlagert. An die Rückkehr zum Alltag in der Segelschule war nicht mehr zu denken.

Am 16. März erließ die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern die „Allgemeinverfügung der Landesregierung zum Besuch von Schulen, Einrichtungen der Kindertagesförderung und der Kindertagespflege zur Eindämmung der Atemwegserkrankung COVID-19/Übertragung von SARS-CoV-2“. Davon war auch unsere Sportbootschule unmittelbar betroffen. Seitdem dürfen wir keine Theorie- und keine Praxiskurse mehr geben. Das bedeutet, dass wir in den nächsten Wochen bis Monaten keine Einnahmen mehr haben werden. Nun haben wir komplett auf Krisenmodus umgeschaltet und versuchen, das Beste daraus zu machen.

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