Segelschule

Rückenwind für unsere Träume

Die Segelschule Rückenwind kam völlig ungeplant in unser Leben. Im Herbst 2006 hat Ralf hat die Anzeige in der Zeitschrift „Yacht“ entdeckt: „Sportbootschule östlich von Rostock zu verkaufen“. Für uns war das eine unerwartete Chance, unser Leben zu ändern. Denn wir beide wollten nicht bis zur Rente in unseren Berufen weiterarbeiten. Auch wenn uns gefiel, was wir machten – wir wollten weniger Arbeit und dafür mehr Lebensqualität. Wir wünschten uns mehr Zeit füreinander, mehr Zeit in der Natur und weniger im Büro oder in der Redaktion.

Die Segelschule zu kaufen bedeutete für uns, den Plan einer langen Seereise auf unserer „Mauna Kea“ aufzugeben. Wir haben nicht lange überlegt und uns für die Schule entschieden. Seitdem sind 13 Jahre vergangen. Es war die richtige Entscheidung, denn wir sind sehr glücklich mit unserem Leben.

Wir leben mit den Jahreszeiten

Unser Alltag ändert sich mit den Jahreszeiten. Von April bis Oktober sind wir sehr viel draußen und viel auf dem Wasser. Von Anfang Juli bis Mitte September arbeiten wir praktisch durch – auch an den Wochenenden. Wenn wir keinen Segelunterricht geben, segeln wir privat. Gern fahren wir abends nach dem Kurs mit der Jolle auf die Krumminer Wiek und lassen die Seele baumeln.

Dieses Boot macht einfach Spaß. Ralf auf unserer H-Jolle „Wellenspiel“.

Fast jeden Sommer finden wir auch ein bisschen Zeit, um mit unserer „Mauna Kea“ zu reisen. Das geht meistens im Juni oder Ende September. Dann segeln wir nach Rügen und Hiddensee, nach Bornholm, Schweden oder Polen – je nachdem, wo der Wind uns hinweht.

Die schönste Art zu reisen: mit „Mauna Kea“ auf dem Weg nach Norden.

Von November bis März findet unser Leben hauptsächlich an Land statt. Bis in den November hinein und dann wieder ab Februar unterrichten wir in der Segelschule. Von Februar bis einschließlich November bieten wir Kurse für den Sportbootführerschein See und den Sportbootführerschein Binnen an. Segelunterricht geben wir von April bis Oktober. In der kälteren Jahreszeit läuft bei uns außerdem der Theorieunterricht für den Sportküstenschifferschein und den Sportseeschifferschein. Auch unsere Kurse für den See- und Binnenschifffahrtsfunk finden dann statt. Nur im Dezember und im Januar ist kein Unterricht in der Segelschule. Dann machen wir unseren Jahresabschluss, erledigen die Arbeiten, die im Sommer liegen geblieben sind, kümmern uns um Marketing – und fahren zwischendurch in den Urlaub, zum Beispiel zum Skifahren in die Alpen.

Die Ostsee um Usedom – ein traumhaft schönes Revier

Immer wieder fragen unsere Teilnehmer uns, ob wir im Winter frei haben und in der Karibik segeln. Nein! Nicht mal für einen kürzeren Urlaub. Denn wir haben unsere „Mauna Kea“ gern und möchten mit ihr segeln – nicht mit einem Charterboot irgendwo anders. Da bleiben wir eben einfach auf der Ostsee. Sie hat so viel zu bieten. Skandinavien ist wunderschön, und unser Heimatrevier um Usedom und Rügen ist einfach traumhaft. Wozu also um die halbe Welt fliegen?

Ruhige Tage im Winter

So schön der Sommer ist – auch der Winter mit seinen ruhigen Tagen macht mir Freude. Ich finde es schön, an kalten Tagen am Strand entlang zu joggen. Wenn es draußen stürmt, mache ich es mir mit einem Buch und einer Kanne Tee gemütlich. Im Winter habe ich Zeit zum Schreiben. Und ich koche sehr gerne – da dürfen die Rezepte dann auch mal etwas aufwändiger sein.

Im Winter ist es bei uns wunderschön.
Blick auf die zugefrorene Spitzenhörnbucht in Wolgast.

Wir haben in der Segelschule gut zu tun. Wenn unsere Teilnehmer uns nach dem Segelunterricht einen „schönen Feierabend“ wünschen, schmunzeln wir in uns hinein. Denn unsere Arbeit erschöpft sich ja nicht im Unterricht. Ich verbringe auch viel Zeit im Büro, berate Kunden, schreibe Buchungsbestätigungen, betreibe Buchführung, führe Teilnehmerlisten und vieles mehr. Auch unsere Boote wollen gut gepflegt und gereinigt werden. So sind die Tage im Sommer gut ausgefüllt. Und im Winter sind sie dafür recht erholsam.

In all den Jahren, seit Ralf und ich die Segelschule haben, hatten wir unser Auskommen, waren zufrieden, hatten keinen ungesunden Stress. Wir haben weniger Geld als früher, aber dass wir mit der Segelschule keine Reichtümer erwirtschaften würden, war uns von Anfang an klar. Dafür ist unsere Lebensqualität beträchtlich gestiegen.

Jetzt sind wir optimistisch, dass die Einschränkungen durch die Corona-Krise in absehbarer Zeit gelockert werden und wir im Frühling oder spätestens im Sommer wieder Segel-, Motorboot- und Funkkurse geben können.

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